Geschichte der Feuerwehr Triptis

Zur Geschichte der Feuerwehr in Triptis

(Auszug aus: “Zur Geschichte der Triptiser Feuerwehr”, von Rudolf Scheuch, erschienen im Triptiser Stadtanzeiger in drei Teilen; “Rede zur 140-Jahr-Feier”, von SBM Manfred Staps)

Das bedrohliche, vernichtende Feuer, das doch gleichermaßen wärmend und lebenserhaltend ist, übte von jeher eine Faszination aus, die sich nicht nur rational erklären lässt. Vor etwa 400.000 Jahren begannen die Menschen, sich das Feuer zunutze zu machen. Erst sehr viel später waren sie in der Lage, selbst Feuer zu erzeugen – anfangs mit Feuersteinen, später mit dem Feuerquirl. Mit der verstärkten Nutzung des Feuers musste der Mensch aber auch Mittel zum Schutze vor Bränden ersinnen, womit der Weg bis hin zur Feuerwehr unserer Tage vorgezeichnet wurde.

Fällt heute das Wort Feuerwehr, so denken wir meist an rotlackierte Fahrzeuge mit allerlei Ausrüstung, mit Schläuchen und Leitern, an Männer, die in schwindelnde Höhen klettern. Doch wie war es früher? In alter Zeit fand die Feuerbekämpfung nur mit Wasser statt, das aus Eimern in die Flammen geschüttet wurde. Im späteren Mittelalter kamen die hölzernen Handspritzen hinzu, die nicht länger als 1 m waren und bis zu 2 Liter Wasser fassen konnten. Die Effektivität einer solchen Brandbekämpfung war also gleich Null und der Mensch war nach wie vor dem Element Feuer nahezu wehrlos ausgeliefert. Einer Ausbreitung des Feuers in einer Stadt oder auf dem Dorf Einhalt zu gebieten, konnte nur durch Anlegung einer Gasse, d.h. durch das Einreißen des Nachbarhauses, versucht werden.

Aus dieser Situation heraus waren die sächsischen und thüringischen Städte wie auch die Niederlassungen der Hanse die ersten, die bereits im Mittelalter “Feuerordnungen” aufstellten. Mit Stolz können wir in Triptis auf eine dreiseitige Feuerordnung hinweisen, die ein Teil von Kurfürst Johann Friedrich dem Großmütigen 1533 unterschriebenen Statuten der Stadt Triptis sind, d.h. diese Feuerordnung ist noch älter also die von Zwickau oder Berlin. Aus dem Jahre 1540 stammt der erste Bericht von einem Stadtbrand in Triptis. Zwei weitere Brände im gleichen Jahrhundert, der letzte 1585, ließen die Stadt völlig verarmen. In dem ausgehenden 16. und im 17. Jahrhundert wurden die Spritzen größer und zum Teil fahrbar weiterentwickelt, aber ein durchgreifender Erfolg bei der Feuerbekämpfung stellte sich erst 1672 durch die Erfindung des Holländers Jan van Heyde ein. Dieser hatte Schläuche, die bereits seit dem Altertum bekannt waren, sowohl als Saug-, wie auch als Druckschlauch mit einer Spritze, die schon mit einem Windkessel ausgestattet war, kombiniert.

Trotz aller Vorsicht und weiterentwickelter Brandbekämpfungstechnik wurde unsere wiederaufblühende Stadt im 18. Jahrhundert gleich durch ein dreimaliges Brandunglück verfolgt. Mehrere kleine Schadenfeuer führten 1862 zur Gründung der “Freiwilligen Feuerwehr” aus den Reihen des damals erst ein Jahr bestehenden Turnvereins in Triptis. In einem Schreiben des Turnrates, d.h. des Vorstandes des Turnvereins, von 12. September 1862 wird dem hiesigen Gemeindevorstand mitgeteilt, dass nunmehr die beabsichtigte Feuerwehr ins Leben getreten sei. So war nun mit der Turnerfeuerwehr für Triptis endlich eine Organisation geschaffen, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, freiwilliger Helfer bei allen Bränden zu sein. Suchte bisher jeder Einwohner helfend einzugreifen, so waren es jetzt einige ausgebildete Mannschaften, die sich durch Üben, Tatkraft und Unerschrockenheit der Allgemeinheit zur Verfügung stellten. Ihre Feuertaufe erhielt die von Tatendrang erfüllte junge Wehr im September 1863 bei einem Wohnhausbrand. Doch ihr erster großer Einsatz war beim Großfeuer am 8. Januar 1866. An diesem Tag war, ähnlich wie 1748, ein großer Scheunenbrand vor dem Aumaischen Tore, der auch die anliegenden Wohnhäuser vernichtete. Durch einen orkanartigen Sturm verbreitete sich das Feuer mit rapider Schnelligkeit und hüllte die Stadt in einen Feuerregen, der einen imposanten, aber auch grausigen Anblick bot. In weiter Ferne wurde das Feuer gesehen und in Weimar wurde, in der Meinung es sei nur “stundenweit”, die Lärmkanone abgeschossen. Für ihre aufopfernde Arbeit bei diesem Brande wurde die Turnerfeuerwehr auch belohnt. Sie erhielt von der Aachener-Münchener Feuerversicherung eine Spritze als Geschenk, die noch bis zu ihrer Verschrottung in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts den Namen “Turnerspritze” führte.

1882 musste sich die Turnerfeuerwehr wieder auflösen, da laut Landesgesetz die Hilfe bei Bränden durch die Pflichtfeuerwehr zu erfolgen hatte. Aus diesem Grunde wurde der damalige Ortsbrandmeister Günther und der Oberfeuerwehrmann Zörner im Frühjahr 1883 durch den Landesbranddirektor Schumann in 4 1/2 Tagen ausgebildet, um am 1. Juli die Pflichtfeuerwehr einzurichten. In den folgenden 16 Jahren musste nun diese Pflichtfeuerwehr insgesamt 9mal zu Bränden in Triptis, Döblitz und Tömmelsdorf ausrücken. Aber Bewohner, Stadtvorstand und Gemeinderat schienen mit den Leistungen der Pflichtfeuerwehr nicht recht zufrieden gewesen sein. Im August 1898 bat der Turnverein in einem Gesuch an den Gemeindevorstand und Gemeinderat um Rückgabe der Turnerspritze und Anschaffung einer neuen, größeren Spritze, da der Turnverein gewillt sei, die Freiwillige Turnerfeuerwehr neu zu gründen. Im Juli 1899 wurde zwischen dem Turnverein und der Stadt Triptis ein Vertrag geschlossen. Hiernach stellte die Freiwillige Tunerfeuerwehr für die erste Spritze einen Kommandanten und 20 Mannschaften und für die zweite, die kleine Turnerspritze 12 Mannschaften. Kommandant wurde Gustav Günther, 1. Oberfeuerwehrmann und damit eigentlicher Führer der Turnerfeuerwehr. Es bestanden also jetzt zwei Feuerwehren in Triptis. Aufgrund schwerer Streitigkeiten zwischen den beiden Wehren kündigte der Kommandant Gustav Günther am 25. September 1904 den Vertrag zwischen dem Turnverein und der Stadt. Somit war mit Ablauf des Jahres 1904 die Freiwillige Feuerwehr wieder aufgelöst.

Der Wasserleitungsbau in den Jahren 1909 – 1910 brachte der Feuerwehr eine sehr große Erleichterung ihrer Arbeit, da der Wasserdruck bedeutend größer und die Wasserstellen leichter zu erreichen waren. Gleichzeitig konnte die Mannschaft der 1. Spritze, das war die Stadtspritze, verringert werden, da keine Druckmannschaft mehr benötigt wurde. Im Jahre 1919 war ein neuer Umschwung in der Triptiser Wehr zu verzeichnen. In der ersten Versammlung der Pflichtfeuerwehr nach dem Kriege brachte der damalige Ortsbrandmeister Müller den Vorschlag ein, aus der Pflichtfeuerwehr heraus eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Seinem tatkräftigen Bemühen ist es zu verdanken, dass am 6. April 1919 die Freiwillige Feuerwehr wieder gegründet wurde und bis heute besteht.

1927 wurde endlich nach zähen Forderungen eine neue Schiebeleiter mit 15 m Steighöhe gekauft, die dann im Mai 1927 bei dem Dachstuhlbrand in der Wolfsschlucht zum ersten Male eingesetzt wurde. Nachdem Anfang der 20er Jahre der Steigerturm auf dem Schützenplatz baufällig wurde, beschloss der Gemeinderat den Bau eines neuen Feuerwehrdepots, gleichzeitig mit Wohnungen für Feuerwehrangehörige und einem angebauten Steigerturm in der Geraer Strasse. Baubeginn war am 16. Juni 1926 und bereits Ende 1927 wurden die ersten Wohnungen belegt, während die Wehr erst am 8. September einzog. Zur Modernisierung der Wehr wurde 1936 eine Feueralarmanlage in Betrieb genommen. Bis dahin geschah die Alarmierung durch einen Hornisten, der durch die Straßen rennen und das Alarmsignal blasen musste. 1938 bekam die Wehr die erste kleine Motorspritze in einem Hänger, angekoppelt an eine Mercedes-Limousine. Jedoch ein modernes Löschgruppenfahrzeug, das 1941 bestellt wurde, konnte nie geliefert werden.

Im Krieg konnte die erforderliche Wehrstärke nur durch Notdienstverpflichtungen und seit 1943 durch den Aufbau einer Weiblichen Löschgruppe erhalten werden. Am Ende des Krieges musste bei den Bombeneinschlägen in Triptis die geschrumpfte Wehr gemeinsam mit der “Technischen Nothilfe” Hilfe leisten. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand auch die Triptiser Feuerwehr vor der Aufgabe, mit den ihr noch zur Verfügung stehenden Mitteln den Brandschutz neu zu organisieren. Walter Oelsner der das Amt des Wehrleiters von 1945 bis 49 inne hatte, musste junge Leute an der vorhandenen Technik ausbilden. Zur Nachwuchsgewinnung wurde 1948 das FDJ-Löschaktiv Triptis gegründet und von 1949 bis 50 führte Kurt Ludwig die Wehr. Auf Grund sehr weniger schriftlicher Dokumente aus dieser Zeit ist es auch nicht möglich Aussagen zu Einsätzen zu machen.

In den 50iger Jahren begann eine Standardisierung der Brandschutztechnik und Ausrüstung und nach Abzug bzw. Aussonderung der Mercedes-Limousine 1953, erhielt die Wehr einen offenen Mannschaftswagen – die “Feurige Isabella” die dann 1955 durch ein LF 8 abgelöst wurde.

"Feurige Isabella"

Das Jahr 1956 war durch drei große Brände gekennzeichnet. Es brannten das Lehrwerk des Lenkgetriebewerkes, nach einem Blitzschlag das Gehöft Betzhold in Oberpöllnitz und die MTS-Spezialwerkstatt. Am 17. Mai 1957 kam es auf Grund eines Wolkenbruches oberhalb der Orlawiesen zu dem wohl größten Hochwasser in Triptis. Die gesamte Innenstadt stand zum Teil einen halben Meter unter Wasser. 1958 wurde die Wehr neben mehreren kleinen zu zwei großen Bränden gerufen. So am 16. November in die Roßstraße 19 – dort brannte das Nebengebäude – und am 12. Dezember ins Porzellanwerk – hier brannte die Gießerei.

Hochwasser vom 17. Mai 1957

Am 27. Oktober 1958 kam es zur Neugründung der Frauengruppe der Freiwilligen Feuerwehr Triptis. Im darauffolgenden Jahr übernahm Wolfgang Oelsner die Funktion des Wehrleiters und übte dies bis 1968 aus. Sein größtes Problem in den folgenden Jahren war die Sollstärke der Wehr. So mussten 1961 30 Bürger zum Dienst in der Feuerwehr verpflichtet werden, von denen jedoch nur 14 tatsächlich mitarbeiteten.

In den Jahren 1960 bis 1962 musste die Triptiser Wehr zu mehreren Einsätzen ausrücken, so unter anderem 1960 zum Brand der Kirche in Steinbrücken, 1961 zu einem Schuppenbrand im neuen Porzellanwerk in Triptis und 1962 zum Brand der Mühle in Pillingsdorf. 1962 bekam die Triptiser Wehr neue technische Ausrüstung, z.B. einen TSA mit TS 8 und einen TSA mit Lenzpumpe zur Hochwasserabwehr. Das 1948 gegründete FDJ-Löschaktiv wurde 1962 durch die Pionierfeuerwehr unter Leitung von Kamerad Zinke abgelöst, aus deren Reihen viele heute noch sehr aktive Kameraden unserer Wehr kamen. 1965 brannte in Döblitz das Wohnhaus Dinkel, bei dem die Triptiser Feuerwehr ebenfalls zum Einsatz kam. 1966 erhielten wir, nach Aussonderung des LF 8, ein LF 15 vom Typ S 4000 durch den Landkreis zur Verfügung gestellt, welches bis 1975 im Einsatz war. In den Jahren 1967 bis 1969 rückte die Triptiser Feuerwehr unter anderem 1967 zum Großbrand des Bergeraumes in Leubsdorf, 1968 zu einem Wohnhausbrand in Mittelpöllnitz und 1969 zum Brand des Rinderstalles in Oberpöllnitz aus. 1971 wurde uns das erste werksneue Löschfahrzeug ein LF 8 vom Typ LO zur Verfügung gestellt.

Ab 1972 wurde das Territorium Triptis in zwei Verantwortungsbereiche eingeteilt. Der Wirkungsbereich Triptis I, hierzu gehörte die Stadt und ihre Ortsteile; sowie der Wirkungsbereich Triptis II, hierzu gehörten alle umliegenden Gemeinden. Von 1972 bis 1975 musste die Wehr im Durchschnitt zu 7 Brand- und 3 Hilfeleistungseinsätzen ausrücken, u.a. Silvester 1971 und Februar 1972 zu einem Wohnhausbrand nach Wittchenstein. Am 8. Dezember 1973 kam es zu den wohl größten Brand nach 1945 im Territorium Triptis. Hier brannte die ehemalige Harmonikafabrik in Oberpöllnitz. 1974 wurden die Triptiser Kameraden zur Löschhilfe nach Pößneck gerufen: Hier brannte das GHG Haushaltswaren. Am 18. November 1975 erhielt die Triptiser Wehr, auf Grund ihrer Bedeutung als Stützpunktfeuerwehr und der zu ihrem Ausrückebereich gehörenden Transitstrecke Berlin – München, ein zweites Löschfahrzeug. Es handelte sich um ein von der Berufsfeuerwehr Frankfurt/Oder ausgesondertes Tanklöschfahrzeug TLF 16 vom Typ W 50. 1976 wurden darüber hinaus die Fahrzeuge der Triptiser Wehr mit Funk ausgerüstet. Von 1976 bis 1980 musste man im Durchschnitt zu acht Brand- und zwei Hilfeleistungseinsätzen ausrücken. Als Wichtigstes sei hier genannt: am 31.Januar 1976 Löschhilfe in Neustadt beim Brand des Kinderlandes und am 23. Juni in Pößneck beim Brand von Bergold, im September 1978 Hochwasser in Triptis, im Dezember 1978 Wohnhausbrand in Porstendorf, vom 1. bis 4. Januar 1979 Katastropheneinsatz aufgrund Stromausfall, sowie am 24. April 1980 ein Schneebruch auf der Autobahn.

8. Dezember 1973 Brand der Harmonikafabrik in Oberpöllnitz

Zur Erhöhung der Einsatzbereitschaft organisierte die Leitung der Triptiser Wehr 1979 den ersten Wochenendlehrgang. Nach einigen Unterbrechungen in der Anfangszeit, wurde dieser Ausbildungskomplex zu einer guten Tradition und gehört heute zum festen Bestandteil unseres Ausbildungsplanes. In den Jahren 1981 bis 1985 wurde die Triptiser Wehr im Durchschnitt zu 8 Brand- und 5 Hilfeleistungseinsätzen alarmiert. Besonders zu erwähnen wären hier die Brandeinsätze 1981 in Mittelpöllnitz und am 5. Januar 1981 die neue Halle des Sicor-Werkes Aus Anlass der 125 Jahrfeier 1987 organisierte die Wehr eine Ausstellung sowie einen Festumzug mit Löschtechnik der Alt- und Neuzeit, welches ein recht großes Erlebnis für alle interessierten Bürger war.
In den Jahren 1986 bis 1990 wurde die Wehr durchschnittlich zu 9 Brand- und fünf Hilfeleistungseinsätzen gerufen. Als größter Einsatz im Jahr 1987 muss der Brand in der Lagerhalle der Molkerei genannt werden. 1988 musste Kamerad Kräuter aus gesundheitlichen Gründen die Leitung der Wehr abgeben und Manfred Staps wurde als Wehr- und Wirkungsbereichsleiter eingesetzt. Im Zuge der Wiedervereinigung erhielten wir im April 1990 aus den Beständen der sich aufgelösten NVA einen LO, der von den Kameraden zum Gerätewagen umgebaut wurde, sowie ein Motorrad.
Im September 1991 gründete sich die Jugendfeuerwehr der Stadt Triptis. Neue Zeiten neue Namen. Ob FDJ-Löschaktiv, Pionierfeuerwehr, Junge Brandschutzhelfer oder Jugendfeuerwehr, in Triptis wird seit 1948 aktive Nachwuchsarbeit geleistet und so soll es auch bleiben. Kinder und Jugendliche die sich für das Feuerwehrwesen interessieren, erhalten hier das Rüstzeug für eine spätere Mitarbeit in der Einsatzgruppe der Triptiser Feuerwehr. Denn nicht nur in den 60iger Jahren sondern auch noch heute ist das Problem der Sollstärke ein Schwerpunkt unserer Arbeit. Im Juni 1991 erhielt die Stadt Triptis auf Grund ihrer territorialen Lage und der Verantwortung für den Bereich der A 9 und der B 281 einen HRW (Hilfsrüstwagen) mit Ausrüstung für technische Hilfeleistung, wie zum Beispiel Rettungsschere- und Spreizer, Hebekissen, Trennschleifer, Motorsäge, zur Verfügung gestellt.
Durch den Aufbau des Katastrophenschutzzuges im Landkreis Pößneck und der Bereitschaft der Triptiser Wehr in dieser Einheit mitzuarbeiten, bekamen wir im September 1991 ein werksneues LF 16/TS vom Typ Mercedes, sowie im Januar 1992 einen Einsatzleitwagen vom Typ Wartburg. Im September 1992 fand eine Vollversammlung mit allen Kameradinnen und Kameraden der Triptiser sowie der Ortsteilfeuerwehren statt. Zu dieser Vollversammlung konnte die Bereitschaftserklärung aller Anwesenden entgegengenommen werden weiterhin aktiv in den einzelnen Wehren mitzuarbeiten. Erstmals wurden auch der Stadtbrandinspektor und seine Stellvertreter gewählt. Am 24. Oktober 1992 konnten die Triptiser Kameraden im Schützenhaus mit Gästen und Freunden ihr 130jähriger Gründungsfest feiern. Außerdem erhielt der Bürgermeister unserer Stadt vom Landrat die Schlüssel für einen werksneuen Gerätewagen-Gefahrgut (GW-G1).

Die Einsatzgruppe der Triptiser Wehr musste 1992 zu 35 Hilfeleistungs- und zehn Brandeinsätzen und 1993 zu 33 Hilfeleistungs- und 19 Brandeinsätzen ausrücken. Besonders zu nennen wäre der Gefahrgutunfall am 9. Februar auf der A 9 mit Natriumcyanid, sowie am 29. März der PKW-Brand, an der Schwarzbacher Abfahrt, bei dem fünf Menschen ums Leben kamen. Da das alte Gerätehaus bereits 1993 abgerissen werden sollte, jedoch die Grundsteinlegung für das neue Gerätehaus erst am 24. Juni 1993 erfolgte, musste die Triptiser Wehr vorerst in der alten Berufsschule, jetziges Gebäude des Betreuten Wohnen und den Scheunen der alten Brauerei untergebracht werden. Dies geschah am 7. August. 1994 kaufte die Stadt Triptis ihr erstes Feuerwehrfahrzeug einen Einsatzleitwagen vom Typ Opel Vectra. Weiterhin wurde der, auf Grund technischer Mängel, 1993 stillgelegte HRW, durch einen werksneuen RW-1 ersetzt. Im gleichen Jahr musste die Wehr zu 44 Hilfeleistungs- und 16 Brandeinsätzen ausrücken. Hier sei zu nennen der Brand des Bauernhauses in Wüstenwetzdorf.

Der Bau des neuen Gerätehauses war nach anfänglichen Schwierigkeiten nun endlich begonnen und die Kameraden leisteten bis zur Fertigstellung etwa 4000 Stunden. Das Jahr 1995 war in der Geschichte der Triptiser Feuerwehr wohl eines der bedeutendsten. Am 9. April wurde die von der Stadt Triptis gekaufte Drehleiter DLK 23/12 übergeben. Am 25. August konnten wir ins fertiggestellte Feuerwehrhaus einziehen und am 7. September erhielt die Wehr, durch den Landrat, ein LF 8/6 für den überörtlichen Einsatz. Wir mussten aber auch zu 16 Brand- und 48 Hilfeleistungseinsätzen ausrücken: am 4. und 5. November nach einem plötzlichen Wintereinbruch musste für vier Busse mit 200 Kindern kurzfristig eine Übernachtungsmöglichkeit organisiert, sowie deren Versorgung sichergestellt werden.

1996 war bisher in der Geschichte der Triptiser Feuerwehr das Jahr mit den meisten Einsätzen. Zu 23 Brand- und 48 Hilfeleistungseinsätzen wurden die Kameraden gerufen, so am 6. Juli Brand der Feldscheune Tömmelsdorf, am 12. Oktober Gasexplosion und Brand in einer Wohnung am Friedhofsberg, am 15. Oktober Brand eines Wohnhauses mit Scheune in Leubsdorf oder auch der schwere Verkehrsunfall am 20. Oktober auf der B281 zwischen Miesitz und Dreitzsch, bei dem 6 Jugendliche ums Leben kamen. Vom 22. – 24. August 1997 feierte die Wehr ihr 135jähriges Bestehen. In diesem Jahr wurden wir zu 12 Brand- und 40 Hilfeleistungseinsätzen gerufen. Als Ersatzbeschaffung für das Tanklöschfahrzeug Typ W 50 wurde im Januar 1998 das TLF 16/24 vom Typ Mercedes offiziell übergeben. Vom 21.- 23. August konnte unsere Jugendfeuerwehr ihr 50jähriges Gründungsfest mit vielen Freunden feiern. Am 20. Oktober fand eine gemeinsame Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Triptis statt. In dessen Ergebnis der Stadtbrandmeister sowie seine Stellvertreter für die nächsten sechs Jahre gewählt wurden.

1998 wurde unsere Wehr zu 22 Brand- und 42 Hilfeleistungseinsätzen gerufen. Hier zu erwähnen wäre der schwere Verkehrsunfall auf der A9 km 196 bei dem die Fahrer beider beteiligten LKWs bereits bei unserer Ankunft nicht mehr am Leben waren oder der Wohnungsbrand in der Bahnhofstraße (ehemalige BHG) bei dem eine männliche Person mit Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht wurde.  1999 mussten 23 Brand- und 29 Hilfeleistungseinsätze von den Kameradinnen und Kameraden der Einsatzabteilung unserer Wehr bewältigt werden. Hier zu erwähnen wäre der Brand am 13. August in der Autoreparaturwerkstatt Fellmann in der Alten Neustädter Straße. 2000 wurde unsere Wehr zu 21 Brand- und 44 Hilfeleistungseinsätzen gerufen.

Ohne das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehrleute wäre die schnelle Hilfe zur Rettung von Mensch und Tier und zum Schutz von Hab und Gut in unserer Stadt und unserem Land nicht zu gewährleisten. Damit diese Aufgabe auch weiterhin zur Zufriedenheit erfüllt werden kann, ist es notwendig, dass sich auch künftig junge Menschen für diesen Dienst bereitstellen.

Die Kameraden der Triptiser Feuerwehr sind bereit, zu jeder Tages- und Nachtzeit, schnellstens, oft unter schwierigsten Umständen, zu helfen. Unzählige Stunden für die Ausbildung und Übungen sind notwendig um den Aufgabenbereich, der durch die fortschreitende Technisierung immer vielfältiger und komplexer geworden ist, zu beherrschen. So ist die Brandbekämpfung, die einst zur Gründung unserer Feuerwehr führte und ureigenste Aufgabe in der Vergangenheit war, weit in den Hintergrund getreten. Die technischen Hilfeleistungen übertreffen heute bei weitem die Brandeinsätze.

Fortsetzung folgt…